Froschbrunnen: Unterschied zwischen den Versionen
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Die ursprüngliche Bronzeplastik wurde im Jahre 1906 vom Leipziger Bildhauer [[Werner Stein]] (1855–1930) geschaffen. Der Brunnen wurde aber erst nach 1910 angelegt.<ref>Die sonst sehr vollständige Darstellung | Die ursprüngliche Bronzeplastik wurde im Jahre 1906 vom Leipziger Bildhauer [[Werner Stein]] (1855–1930) geschaffen. Der Brunnen wurde aber erst nach 1910 angelegt.<ref>Die sonst sehr vollständige Darstellung {{Literatur|Eschner 1910}} kennt den Brunnen jedenfalls noch nicht.</ref> Erstmals wird sein Standort und Name auf einem Stadtplan gezeigt, der dem Leipziger Adressbuch 1912 beigelegt war und den Zusatz „nachgetragen bis Juni 1911“ trägt<ref>[https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/90050597 Digitalisat der SLUB Dresden]</ref>. Eine zeit­genössische Post­karte zeigt, dass sich damals ein breiter Wasser­schwall aus dem Maul ergoss. | ||
Im Jahre 1940 wurde die ''Metallspende des Deutschen Volkes an den Führer'' auch auf öffentliche Denkmale und Figuren ausgeweitet. Gutachter befanden den Frosch­brunnen für nicht erhaltens­wert, so dass 1942 die bronzene Figuren­gruppe zur Einschmelzung demontiert und ab­transportiert wurde. Das Wasserbecken, der Mosaikboden und die Einfassung verfielen in der DDR-Zeit; das Ziergeländer wurde gestohlen. | Im Jahre 1940 wurde die ''Metallspende des Deutschen Volkes an den Führer'' auch auf öffentliche Denkmale und Figuren ausgeweitet. Gutachter befanden den Frosch­brunnen für nicht erhaltens­wert, so dass 1942 die bronzene Figuren­gruppe zur Einschmelzung demontiert und ab­transportiert wurde. Das Wasserbecken, der Mosaikboden und die Einfassung verfielen in der DDR-Zeit; das Ziergeländer wurde gestohlen. | ||
In den Jahren 2017/18 wurde der Froschbrunnen in seiner ursprünglichen Gestalt wieder hergestellt. Hierfür fertigte der Leipziger Bildhauer [[Markus Gläser]] (* 1960) anhand alter Fotos ein Modell der Brunnen­plastik, die dann in Dresden nachgegossen wurde. Auch das Wasserbecken, das Geländer und der Mosaikboden wurden vervollständigt. Am 2. Mai 2018 konnte die erneuerte Anlage wieder der Öffentlich­keit übergeben werden. | In den Jahren 2017/18 wurde der Froschbrunnen in seiner ursprünglichen Gestalt wieder hergestellt. Hierfür fertigte der Leipziger Bildhauer [[Markus Gläser]] (* 1960) anhand alter Fotos ein Modell der Brunnen­plastik, die dann in Dresden nachgegossen wurde. Auch das Wasserbecken, das Geländer und der Mosaikboden wurden vervollständigt. Am 2. Mai 2018 konnte die erneuerte Anlage wieder der Öffentlich­keit übergeben werden. | ||
==Weblinks== | ==Weblinks== | ||
*[https://www.leipzig-lexikon.de/SONSTBAU/b_frosch.htm Artikel im Leipzig-Lexikon] | *[https://www.leipzig-lexikon.de/SONSTBAU/b_frosch.htm Artikel im Leipzig-Lexikon] | ||
*[https://bildlexikon-leipzig.de/leipziger-denkmale/froschbrunnen/ Eintrag bei Bildlexikon Leipzig] – Hier wird die Geschichte des Froschbrunnens mit der eines ehemaligen Springbrunnens in der Osthälfte des Rabensteinplatzes verwechselt. Dieser entstand schon 1869 und wurde im Krieg komplett abgebrochen, nicht der Frosch­brunnen! | *[https://bildlexikon-leipzig.de/leipziger-denkmale/froschbrunnen/ Eintrag bei Bildlexikon Leipzig] – Hier wird die Geschichte des Froschbrunnens mit der eines ehemaligen Springbrunnens in der Osthälfte des Rabensteinplatzes verwechselt. Dieser entstand schon 1869 und wurde im Krieg komplett abgebrochen, nicht der Frosch­brunnen! | ||
*[https://www.openstreetmap.org/#map=19/51.338066/12.388594 Lage auf OpenStreetMap] | |||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
Aktuelle Version vom 8. November 2024, 10:10 Uhr
Der Froschbrunnen ist ein Zierbrunnen in der Leipziger Ostvorstadt. Er befindet sich in der Westecke des parkartig gestalteten Rabensteinplatzes.
Beschreibung

Die Anlage besteht aus einem halbrunden, flachen Wasserbecken, das mit feinen Mosaiksteinen ausgelegt ist und von einer steinernen Einfassung umgeben ist. Diese trägt ein umlaufendes, von sechs Stützen gehaltenes, aber ebenfalls sehr flaches Ziergeländer.
In der Mitte des geraden Brunnenrands befindet sich ein Steinsockel, in den beidseitig auch das Geländer mündet. Auf ihm steht eine bronzene Plastik. Sie zeigt zwei nackte Jungen, von denen der größere versucht, einen (riesigen) Frosch in das Wasserbecken zu schieben, während der kleinere dem Tier die Richtung zeigt. Aus dem Maul des Frosches ergießt sich ein einzelner Wasserstrahl in das Becken.
Geschichte

Die ursprüngliche Bronzeplastik wurde im Jahre 1906 vom Leipziger Bildhauer Werner Stein (1855–1930) geschaffen. Der Brunnen wurde aber erst nach 1910 angelegt.[1] Erstmals wird sein Standort und Name auf einem Stadtplan gezeigt, der dem Leipziger Adressbuch 1912 beigelegt war und den Zusatz „nachgetragen bis Juni 1911“ trägt[2]. Eine zeitgenössische Postkarte zeigt, dass sich damals ein breiter Wasserschwall aus dem Maul ergoss.
Im Jahre 1940 wurde die Metallspende des Deutschen Volkes an den Führer auch auf öffentliche Denkmale und Figuren ausgeweitet. Gutachter befanden den Froschbrunnen für nicht erhaltenswert, so dass 1942 die bronzene Figurengruppe zur Einschmelzung demontiert und abtransportiert wurde. Das Wasserbecken, der Mosaikboden und die Einfassung verfielen in der DDR-Zeit; das Ziergeländer wurde gestohlen.
In den Jahren 2017/18 wurde der Froschbrunnen in seiner ursprünglichen Gestalt wieder hergestellt. Hierfür fertigte der Leipziger Bildhauer Markus Gläser (* 1960) anhand alter Fotos ein Modell der Brunnenplastik, die dann in Dresden nachgegossen wurde. Auch das Wasserbecken, das Geländer und der Mosaikboden wurden vervollständigt. Am 2. Mai 2018 konnte die erneuerte Anlage wieder der Öffentlichkeit übergeben werden.
Weblinks
- Artikel im Leipzig-Lexikon
- Eintrag bei Bildlexikon Leipzig – Hier wird die Geschichte des Froschbrunnens mit der eines ehemaligen Springbrunnens in der Osthälfte des Rabensteinplatzes verwechselt. Dieser entstand schon 1869 und wurde im Krieg komplett abgebrochen, nicht der Froschbrunnen!
- Lage auf OpenStreetMap
Literatur
- Uhlrich, Klaus: Verschwunden. Schicksale Leipziger Denkmale, Gedenksteine und Plastiken. Leipzig: Verlagsbuchhandlung Bachmann 1994, Seite 61–63
Fußnoten
- ↑ Die sonst sehr vollständige Darstellung Eschner 1910 kennt den Brunnen jedenfalls noch nicht.
- ↑ Digitalisat der SLUB Dresden