Limburgersteg

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Der Limburgersteg ist eine breite Fuß-/Radwegbrücke über die Weiße Elster. Er ist seit 2008 eine ca. 29 Meter lange und 4 Meter breite drei­feldrige Balkenbrücke aus Stahl.

Lage

Die Brücke verbindet einen kurzen namenlosen Weg,[1] der in Schleußig von der Holbeinstraße (bis 1930 Seume­straße, 1930–1950 Steuben­straße) abzweigt (gegenüber der Hausnummern 73 und 75), mit der Limburgerstraße in Kleinzschocher. Dabei liegt sie zwischen der Schleußiger Brücke (ca. 475 Meter fluss­aufwärts) und der Karlbrücke (ca. 600 Meter fluss­abwärts).

Geschichte

1926

In der Nähe der heutigen Brücke befand sich seit Oktober 1906 ein schmaler Holzsteg, der aber einige Meter fluss­aufwärts und nicht in der Flucht der Limburger­straße lag. Dieser wurde wohl vom ursprünglich privaten Ambosbad angelegt, das im Falle der Errichtung einer breiten Straßen­brücke abgebrochen werden müsste und diesem Schicksal entgehen wollte. Ursprünglich verdeckten beidseitig zwei Meter hohe Holzwände den Blick auf den Fluss (und das Bad). Da die Freigabe des Stegs im Leipziger Tage­blatt nicht unter den Amtlichen Bekannt­machungen, sondern im redaktionellen Teil gemeldet wurde, war der Steg wohl kein städtisches Bauwerk. Dafür spricht auch die Lage neben der Straßen­flucht und die fehlende offizielle Benennung.

Die Brücke hieß inoffiziell Ambossteg ()[2]. Spätestens nach der Schließung des Freibads wurde die Bezeichnung Limburgersteg ()[3] gebräuchlich, die Bezug auf die Limburgerstraße nimmt. In Adressbüchern oder auf Stadtplänen bleibt der Steg namenlos.

1938

Im Jahr 1938 wurde der alte Steg durch eine Brücke ersetzt. Zwar entstanden an den beiden Ufern straßen­breite massive Widerlager, was die Absicht erkennen lässt, hier endlich eine „richtige“ Straßen­brücke zu errichten. Der aufgesetzte Steg war aber wieder nur schmal und für Kraft­verkehr nicht geeignet.

Nach dem Hochwasser im Jahre 1954 wurde der Limburgersteg teilweise abgebrochen und als 3 Meter breiter Holzsteg umgebaut.

Die heutige Brücke ist ein Neubau aus dem Jahre 2008. In Vorbereitung des Abbruchs und Wiederaufbaus der Schleußiger Brücke wurde ab Januar 2008 nördlich neben dem alten Holzsteg eine neue Stahl­brücke für eine schmale Straße errichtet, die im Sommer 2008 für die Umleitung der Buslinie 60 genutzt wurde. Der alte Steg diente während der Umleitung weiter als Fuß-/Radweg und wurde erst Ende 2008 abgebrochen, als nach der Freigabe der Schleußiger Brücke am 2. Oktober 2008 der neue Limburger­steg durch Einsetzen von Pollern zum Fuß-/Radweg zurück­gebaut wurde.

Die fehlende Benennung durch die hierfür zuständige Rats­versammlung gibt der Phantasie freien Lauf. So findet sich häufig die Bezeichnung Entenbrücke (selten sogar „Ratten­brücke“) für das Bauwerk. Die ebenfalls zu lesende Bezeichnung „Birmingham­brücke“ ist aber eine Verwechslung: die von Lehrlingen aus Birmingham gebaute Holz­brücke wurde in Lindenau über den Karl-Heine-Kanal errichtet und hat mit dem Limburger­steg nichts zu tun.

Literatur

  • Helbig, Peter u. a.: Schleussig. Ein Leipziger Stadtteillexikon. ProLeipzig 2020. Seiten 131–132
  • Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen (Hrsg.): Leipziger Brücken II. [Leipzig] 2008. Seiten 36–37 – Hier ist der Ambossteg völlig unbekannt, dafür wird ein Bezug des Vorgängerbaus zu einer Spinnerei­fabrik vermutet.

Weblinks

Fußnoten

  1. Angaben, dieser Weg wäre Teil der Limburgerstraße, sind falsch!
  2. korrekte Schreibweise in gebrochener Schrift
  3. korrekte Schreibweise in gebrochener Schrift